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Mrz 14

Theaterabende im Februar

Von Bernd Wahlmann

Anfang Februar gab es mit einigen Theaterabenden ein erstes Highlight des Jahres in unserem Bezirk. Unter der Leitung von Ewald Landgraf führte ein Ensemble aus Laiendarstellern das Lutherstück „Reformator – Die Rückkehr“ auf.

„Urchrist“ Friedemann Dornkahl (Gerold Helmts) schlägt Dekanin Seicht (Sabrina Engert) und Pastoralreferentin Werck (Christin Mahns) die Bibel aus der Hand. Im Hintergrund: Physiker Memmen (Achim Mittelstädt), Journalistin Kathrin Arndt (Michelle Maier), Physikerin Dutchman (Beate Wendlandt) und Luther (Ewald Landgraf)

Die Aufführungen sind Teil des Projekts „Theater zum Einsteigen“, das Landgraf als Trainer und Autor leitet.
Theater zum Einsteigen war bei uns ein voller Erfolg. Gemessen an den Zuschauerzahlen, aber auch was die Leistung der Laiendarsteller betrifft. Etwa 160 Gäste in Ohlendorf, 95 in Neu Wulmstorf und 130 im Marstall in Winsen sahen das Stück und waren begeistert.

Für die Einsteiger aus der Ohlendorfer LKG war das Schauspiel eine große Herausforderung. Lange Texte auswendig lernen, Emotionen authentisch rüber bringen, sich eine ganze Woche Zeit nehmen für Proben und Aufführungen, jedes Mal Lampenfieber – das war hart.
Es hat sich aber auch gelohnt. Das Spielen hat großen Spaß gemacht, die Truppe erlebte eine gute Gemeinschaft. „Ich würde das sofort wieder machen“, meint Gerold Helmts, Darsteller des „Urchristen“ Friedemann Dornkahl. Dass Freunde und Bekannte die Abende besuchten und es hinterher gute Gespräche gab, freut ihn besonders. Interessant war auch die Erfahrung, wie unterschiedlich das Publikum reagierte, klatschte und mitging.

Mich persönlich beeindruckte auch der Inhalt des Stücks sehr: Luther soll angeblich nach 500 Jahren zurückgekehrt sein. Zwei Quantenphysiker bestätigen das. Luther bekommt Hilfe von der Journalistin Kathrin, die sich immer mehr für sein Anliegen und den Glauben interessiert. Sie soll ihn in die Medien bringen, Gespräche mit hohen Kirchenvertretern organisieren. Doch die haben kein Interesse. Eine neue Reformation der Kirche bleibt ein Traum, zumal sich schließlich herausstellt, dass Luther gar kein Zeitreisender ist, sondern der verschollene Vater von Kathrin.
„Besucher werden für den historischen Kontext Luthers sensibilisiert, zum Nachdenken über die Streitkultur unter Christen gebracht und eingeladen, den Glauben an Jesus Christus anzunehmen. „Früher mussten die Menschen Gott gnädig stimmen, heute muss Gott die Menschen gnädig stimmen“, klagt Luther über den Geist unserer Zeit.“ (Bericht im Pro-Medienmagazin)
Am Ende schlägt „Luther“ keine neuen Thesen in Wittenberg an. Nur die kurze Notiz: „Wir sind alle nur Bettler, das ist wahr. Wir alle brauchen Gnade, wir alle brauchen Jesus“.

Ein dickes Dankeschön an Beate Wendlandt, Andrea Peters, Christin Mahns, Sabrina Engert und Gerold Helmts für ihren Einsatz und ihr großartiges Spiel und Wilfried Lüllau für die Tontechnik.