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Sep 01

Erntedankbrief 2018 – Nichts ist selbstverständlich !

Liebe Mitglieder und Freunde unserer Gemeinschaften!

„Uns erwartet wieder ein herrlicher Tag mit viel Sonnenschein und Temperaturen um die 32 Grad. Nur ein paar Wolken ziehen heute vorüber, aber keine Angst, sie bringen keinen Regen ….“ Während die Worte der scheinbar
fröhlich-unbekümmerten Nachrichtensprecherin aus meinem Radio ertönen, fahre ich in meinem Wagen, dessen Klimaanlage schon morgens auf Volllast läuft, vorbei an Wiesen und Feldern. Mein Blick streift ein Maisfeld. Die Pflanzen sehen aus wie junger Bambus. Die Wiesen sind nicht grün, sondern gelb und das Getreide ist viel zu früh erntereif.

„… keine Angst, sie bringen keinen Regen …“ Ich frage mich, ob die Radiosprecherin blind oder einfach nur naiv ist. Nichts braucht die Natur jetzt dringender als Regen. Wie viele Landwirte haben mit jedem weiteren niederschlagsfreien Tag wachsende Existenzängste? Getreide, Gras und Obst verdorren auf den Feldern. Viele Bauern können nicht genug Futter für ihre Tiere einlagern. Die Probleme werden sich damit im Winter fortsetzen.

Ich bin wirklich verärgert über den schmalspurigen Horizont mancher Menschen, wenn sie felsenfest vertreten, dass schönes Wetter immer Sonnenschein und Trockenheit bedeutet.
Der „Supersommer“ 2018 verdient nicht das Prädikat „super“, sondern eher „katastrophal“. Vor wenigen Jahrzehnten hätte die Trockenheit noch Hungersnot, Leid und Tod bedeutet. Doch wer macht sich heute schon darüber Gedanken? Im Supermarkt gibt`s ja weiterhin alles zu kaufen und die Brötchen beim Bäcker werden höchstens wenige Cent teurer. Und die Bauern? „Ach, die klagen ja sowieso immer …“. In diesem Jahr Erntedank zu feiern, braucht schon einen tieferen Blick: Wer einmal genauer hinschaut, erkennt vielleicht mit Blick auf die magere Ernte, wie sensibel die Welt ist, in der wir leben dürfen. Nichts ist selbstverständlich und schon gar nicht sicher. Vielleicht soll uns genau diese Erkenntnis wieder neu ins Bewusstsein dringen. Nichts ist selbstverständlich! Das Leben, das tägliche Essen und Trinken.

Wie heißt es noch im Vater Unser? „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ Dieser kleine Satz ist und bleibt eine Bitte an unseren himmlischen Vater. Und wenn er uns genug zum satt werden schenkt, dann sollten wir den Dank nicht vergessen. In diesem Sinne bitten wie Sie um eine finanzielle Unterstützung für unsere gemeinsame Arbeit im HVLG. Mit Ihrer Zuwendung ermöglichenSie unter anderem die Arbeit des Gemeinschaftspastors im Bezirk Göttingen, die Teilzeitstelle für die Arbeit mit Kindern und das Perspektivforum im November. Im September konnten wir Joschua Seppmann als neuen hauptamtlichen Mitarbeiter in Göttingen einführen. Wir freuen uns sehr darüber, dass er dort angekommen ist. Die Göttinger Gemeinschaft ist weiterhin auf einem sehr guten Weg. Die gesamten Kosten für die Stelle können sie aber noch nicht aus eigenen Mitteln erbringen.

Sabine Lamaack macht einen hervorragenden Job in der Begleitung der Arbeiten mit Kindern in unserem Verband. Sie besucht die Kreise, berät und begleitet die Mitarbeitenden, führt regionale Schulungsmaßnahmen durch. Eine Sommerfreizeit gehört ebenfalls zu ihrem Programm. Das alles tut sie mit großer Leidenschaft und einem Stellenanteil von lediglich 12 Wochenstunden.

Am 10. November findet unser diesjähriges Perspektivforum in Gödenstorf statt. Wir freuen uns auf zwei sehr interessante Referenten, die aus Sheffield (England) anreisen werden. Bob und Mary Hopkins sind seit vielen Jahren über die Grenzen ihres eigenen Landes bekannt. Es geht ihnen einerseits um eine erneuerte geistlich-missionarische Grundhaltung im Leben von Christen und andererseits um neue einladende Formen, in denen Christsein gelebt werden kann.

 

Vielen Dank für alle Zuwendungen, die Sie uns zukommen lassen. Wir gehen verantwortlich mit Ihren Geldern um. In der in Kürze erscheinenden brandneuen Verbandszeitung erfahren Sie noch einiges mehr über die vielfältigen Arbeiten in unserem Verband. Gott segne Sie und gebeIhnen täglich Ihr Brot.

Ihr Gerhard Stolz
und Georg Grobe